Am 4. Juli 2022 wurde der “virtuellen Lehr- und Forschungsraum der deutschen Literaturwissenschaft“, der vom chinesischen Bildungsministerium als eine der Pilotinstitutionen der 2. Gruppe anerkannt wurde, auf einer online Sitzung in VooV-Meeting eröffnet. Die Eröffnungszeremonie bestand aus zwei Teilen: die Ansprache und die akademischen Vorträge. Daran teilgenommen sind mehr als 100 Lehrkräfte und Studierende aus über 20 chinesischen Hochschulen, z.B. die aus SISU, aus Beijing Foreign Studies University, Sun Yat-Sen Universität, Fudan Universität, Nanjing Universität, Zhejiang Universität, Tongji Universität, Renmin University of China, Guangdong University of Foreign Studies usw.

Die Anspracherunde wurde von Herrn Prof. Daxue LI, Direktor der Deutschfakultät von SISU moderiert. Der Präsident von SISU, Herr Prof. Hongchuan DONG hielt als erster seine Ansprache, wobei er zuerst die Vorbereitungen vor der Gründung des virtuellen Lehr- und Forschungsraum der deutschen Literaturwissenschaft positiv bewertet und dann Interdisziplinarität, Internationalität und Interuniversität betont. Der Lehr- und Forschungsraum gehe in Bezug auf ihren Inhalt mit großer Distanz und Spezialisierung voraus. Er war überzeugt davon, dass der Lehr- und Forschungsraum zahlreiche Fachexperte im Fach Germanistik anziehen, und mit der online technischen Unterstützung vom chinesischen Bildungsministerium sowohl in den Lehrveranstaltungen als auch in der Forschung große Errungenschaften erzielen könnte.

Herr Prof. Wenjian JIA, Direktor des Anleitungskomitees für Germanistik der Hochschulbildung vom chinesischen Bildungsministerium, stellvertretender Parteisekretär und stellvertretender Präsident der BFSU sprach zuerst auch lobend über die Bemühungen von SISU um die Gründung des Lehr- und Forschungsraums der deutschen Literaturwissenschaft, er betrachtete die Gründung des virtuellen Raums als einen bedeutenden Erfolg der Germanistik Chinas. Es könnte auch andere Hochschulen tatkräftig ermutigen. Danach bedankte er sich herzlich bei Frau Prof. Yalin FENG für ihre unentbehrliche Beiträge zu dem virtuellen Lehr- und Forschungsraums der deutschen Literaturwissenschaft. Anschließend brachte er seine vier Erwartungen auf den Lehr- und Forschungsraum zum Ausdruck, nämlich erstens neue Unterrichtsmodus schaffen, neues Unterrichtskonzept, neue Unterrichtsmethoden und neue Unterrichtsform entwickeln; zweitens die pädagogische Forschung und fachliche Entwicklung fördern; drittens die hervorragenden Bildungsressourcen mit anderen teilen und Lehrerfahrungen sammeln; und viertens die Fortbildung der Lehrkräfte verstärken und die Ausbildungsmodus der Germanistikstudierenden vorantreiben.  

Herr Prof. Shuangzhi LI von der Universität Fudan, Vizedirektor des virtuellen Lehr- und Forschungsraums der deutschen Literaturwissenschaft, erzählte von seiner persönlichen Perspektive hinaus über seinen Austausch und Zusammenarbeit mit der Deutschfakultät von SISU. Er meinte, dass die Entwicklung der Deutschfakultät von SISU niemals aufgehört hat, egal in den Präsenzveranstaltungen, die er selbst erlebt hat, oder nun beim online Treffen. Beflügelt von der fortschrittlichen Technik könnte der virtuellen Lehr- und Forschungsraums der deutschen Literaturwissenschaft den zahlreichen Gelehrten und Studierenden der Germanistik Chinas eine offene online Plattform zum freundlichen Austausch und Diskussionen anbieten. Prof. Shuangzhi LI hoffte, dass diese online Plattform das gemeinsame Teilen von Bildung- und Forschungsressourcen im Fach Germanistik ermöglichen könnte, sowohl in den Yangtze-Gebieten, als auch im In- und Ausland. Der Lehr- und Forschungsraum sollte außerdem die nördlichen und südlichen Gebiete des Yangtzes, sowie China und Deutschland miteinander verbinden, sich mit unüberwindbarer Kraft voran entwickeln.

Zuletzt gab Frau Prof. Yalin FENG, Direktorin des virtuellen Lehr- und Forschungsraums der deutschen Literaturwissenschaft und Direktorin des Forschungsinstituts der europäischen Kultur vom Forschungszentrum der chinesisch-ausländischen Komparatistik von SISU, ihre Ansprache. Zuerst bedankte sie sich bei den über 40 Kolleginnen und Kollegen aus mehreren Hochschulen in China für ihren Beitritt in den virtuellen Raum. Sie sagte, dass der virtuellen Lehr- und Forschungsraums der deutschen Literaturwissenschaft unter der digitaltechnischen Unterstützung vom chinesischen Bildungsministerium sich dafür einsetzen würde, den akademischen Austausch im Inland und mit Ausland zu verstärken, die innovative Unterrichtsmodus der deutschen Literaturwissenschaft auszuprobieren, hochqualitatives Lehrwerk zu erarbeiten, den Korpus der Literatur zu gründen, im Rahmen von verschiedenen Forschungsthemen die Bildung und Forschung integrieren und darum unsere Bemühungen aktiv zu geben, die Bücherserie der deutschen Literaturwissenschaft unter der Perspektive der Kulturwissenschaft zu erscheinen. Sie hoffte, dass wir alle zusammen die Bildung und Forschung der deutschen Literaturwissenschaft Chinas zum Blüten bringen könnten.

Die Runde der akademischen Vorträge wurde von der Frau Assistenzprofessor Yun ZHANG von SISU, stellvertretende Direktorin des virtuellen Lehr- und Forschungsraums moderiert. Zuerst präsentierte Frau Prof. Jin YANG, Dekanin der Deutschabteilug von der Sun Yat-Sen Universität und stellvertretende Direktorin des virtuellen Lehr- und Forschungsraums, ihren Vortrag mit dem Titel „nuancenreiche Bedeutungen der Gesten – Gestik in der Literatur und Kunst“.  

Frau Prof. Jin YANG nahm die Beispieltexte der berühmten chinesischen und ausländischen Poesie, Romane und Dramen und analysierte die Interpretationen der Gesten aus verschiedenen Perspektiven der Literaturtheoretiker. Darauf wies sie hin, dass die Gesten die innere Atmosphäre und affektiven Zustand widerspiegeln und deshalb die Anschaulichkeit, die Ausdrucksfähigkeit des Textes verstärken und seine Bedeutungen bereichern könnte.

Der Vortrag fokussierte sich anhand der Kunstwerke, Fotos und Texte auf die Beziehungen von Gesten und Sprache: die Gesten sind einerseits direkter und klarer als die Sprache, aber sie können andererseits vager und verirrender als die Sprache. In diesem Hintergrund fasste Frau Prof. Jin YANG die Charaktere der Gesten zusammen: Körperbezug und damit verbundene Visualität und Ästhetik, darstellende Funktionen und damit verbundene Nachahmung und Performance, Übermittlung der Bedeutungen und damit verbundene Kommunikation und Symbolik.

Danach hielt Frau Assistenzprofessor Mengya ZHENG der Deutschfakultät von SISU, stellvertretende Direktorin des virtuellen Lehr- und Forschungsraums ihren Vortrag „Marina, Campagna und Wald - zur Landschaftsbeschreibung in Ernst Jüngers Auf den Marmorklippen“. Der Vortrag analysierte zuerst die Raumanordnung, geometrische Figuren und Wortwahl im Text und zeigte darauf, dass die räumliche Struktur, die der Autor im Text gestaltet hat, über eine vertikale Dimension von oben nach unten verfügt. Die Stilistik mit französischen Wörtern, Archaismen und Neologismen gehört auch zu dem Prozess, wodurch das Ich-Erzähler der Sprache seine Ordnung verleiht. Die Landschaft symbolisiert die Projektion jener Zeit und verwirklicht dabei die Narration im doppelten Sinne, sowohl innerhalb als auch außerhalb des Textes. Somit schuf der Autor Ernst Jünger eine Welt, wo es Ordnung und Unordnung koexistieren und sich miteinander auskommen.  

Die zwei Vorträge erweckten bei den teilnehmenden Lehrkräften und Studierenden große Interesse und heiße Diskussionen. Zum Schluss brachte Frau Prof. Yalin FENG ihren Dank an alle Teilnehmenden zum Ausdruck, für ihre Aufmerksamkeit und Unterstützung für den virtuellen Lehr- und Forschungsraums der deutschen Literaturwissenschaft. Sie stellte noch die folgenden Lehr- und Forschungsveranstaltungen des virtuellen Raums in der nächsten Zukunft vor. Bis dahin endete die Eröffnungszeremonie des virtuellen Lehr- und Forschungsraums der deutschen Literaturwissenschaft erfolgreich.